Freitag, 10. Juni 2011

KIZ über Sido,Bushido und ihren Deal bei Universal


Ihr seid jetzt endgültig komplett bei Universal gelandet, also einem großen Major-Label. Darauf geht Ihr im Song "Küss mir den Schwanz" auch ein. Ich höre schon die ersten "Verrat" rufen …
Tarek: Das ist jetzt unser drittes Album bei einem Major Label. Bei denen, die jetzt "Verrat" rufen, frage ich mich, was sie die letzten vier Jahre gemacht haben.
Aber bei Euren vorherigen Alben war es nur eine Kooperation des Hip-Hop-Labels Royal Bunker mit Universal …
Tarek: Es wird immer Leute geben, die sagen: Euer vorheriges Album war besser. Das hat auch mit dem Bekanntheitsgrad zu tun. Man kann es nicht allen recht machen. Ich glaube trotzdem, dass wir noch immer einen hohen Anspruch an unsere Texte stellen und diese durch Universal nicht zahnloser geworden sind.

Maxim: Ich glaube, dieses "Früher war es besser" ist auch deswegen typisch, weil man Musik oft mit einer guten Zeit, die man hatte, verbindet. Ich habe auch mal gesagt: Boah, das allererste Bushido-Album war so toll. Oder das erste Sido-Album und Die-Sekte-Sachen. Aber höre ich mir das jetzt an, denke ich mir: Okay, der rappt heute schon um Einiges besser. Das will man vielleicht nur ungern zugeben, weil man das mit so einem Nostalgie-Erlebnis verbindet.
[...]
Anders gefragt: Könnt Ihr Bushido tatsächlich ernst nehmen?
Maxim: Ja, die Aussagen an sich kann man schon ernst nehmen, finde ich. Das heißt ja nicht, dass ich immer denke, dass er genau das tut, was er da zum Ausdruck bringt. Und ich kann die Aussage am Ende auch Scheiße finden.

Tarek: Ich würde einfach nur jedem empfehlen, bei den einzelnen Künstlern richtig hinzuhören und nicht nur zu sagen: Bäh, der ist schwul oder ein Möchtegern oder was weiß ich was. Rap-Fans sind sehr engstirnig, anstatt sich locker zu machen und dann mal den einen Song von Bushido, dann den von Casper und dann den von K.I.Z. zu hören. Das ist viel gesünder.

Maxim: Die Leute wenden sich immer sehr wenig den Inhalten zu, die die Leute in ihren Texten haben. Da heißt es dann: Oh, der ist nicht "real", der ist ja gar nicht wirklich Ghetto. Anstatt einfach zu sagen: Okay, ist das jetzt Scheiße, was er macht, oder nicht?

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